Nur noch 2 Wochen: Tischendorf-Ausstellung in Plauen zum 150. Todestag

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„Constantin von Tischendorf und die Suche nach der ältesten Bibel – ein Gymnasiast aus Plauen schreibt Weltgeschichte“

 An Constantin von Tischendorf (1815-1874) erinnert in Plauen nur noch sehr wenig. Doch er ist ohne Frage der berühmteste Absolventen des Plauener Gymnasiums. Geboren wurde Lobegott Friedrich Constantin am 18. Januar 1815 in Lengenfeld. Nach dem Besuch der Volksschule von Lengenfeld wechselte er kurz nach der Konfirmation 1829 mit 14 Jahren nach Plauen zum Lyceum (Gymnasium), das er bis 1834 besuchte. Er erhielt hier eine solide klassische Ausbildung in den Altsprachen Latein, Altgriechisch und Hebräisch. Grundlage für ein Forscherleben, das ihm Weltruhm einbrachte. Er gehörte zu den schillerndsten Gelehrten des 19. Jahrhunderts und zählte so berühmte Zeitgenossen, wie Felix Mendelssohn Bartholdy und Alexander von Humboldt zu seinen Freunden und Gönnern.

 Er wurde Professor an die Universität Leipzig berufen und gilt als deren größter Vertreter. Mit der Tischendorf-Ausstellung im Vogtland Museum Plauen wollen wir aus Anlass des 150. Todestages an diesen bedeutendsten Bibelgelehrten und Handschriftenforscher des 19. Jahrhunderts erinnern.

 Neun Jahre seines Lebens hat Tischendorf Europa und den Orient bereist. Den Sinai alleine dreimal zwischen 1844 und 1859. Seine Reiseberichte wurden von der damaligen Presse verbreitet und fanden begeisterte Leser. Der Name Tischendorfs als der „gelehrte Palimpsestforscher“ war in aller Munde. Er war der Indiana-Jones der damaligen Zeit immer auf der Suche nach den ältesten Bibelhandschriften. König Friedrich Wilhelm IV. von Preussen meinte zu ihm: „Wo Sie hinkommen, da finden Sie auch.“ Er war gern gesehener Gast an allen deutschsprechenden Königshäusern, die ihn mit Orden überschütteten. Sein größter Förderer wurde der russische Zar Alexander II.

 1859 entdeckte Tischendorf im St. Katharinenkloster, dem ältesten Kloster der Welt, auf dem Sinai eine Bibelhandschrift aus dem 4. Jahrhundert nach Christus. Es ist die älteste komplette Handschrift des Neuen Testaments, der sog. Codex Sinaiticus (Buch vom Sinai). Diese Bibelhandschrift veröffentlichte Tischendorf 1862 in einem prachtvollen Faksimile um Auftrag des russischen Zaren Alexander II. Er wurde dafür von dem Zaren in den russischen Adelsstand erhoben.

 Der Codex Sinaiticus ist heute digital im Internet abrufbar (www.codex-sinaiticus.net) und liegt zu einem kleineren Teil in der Universitätsbibliothek Leipzig und zum größten Teil in der British Library in London. Die Mönche hatte das wertvolle Bibelmanuskript dem Zaren geschenkt und Stalin hat die „Sianibibel“ Weihnachten 1933 für den Gegenwert von 12 Rolls-Royce an die Briten verkauft. Dieser Verkauf erregte damals weltweites Interesse und so wurde in Plauen 1934 eine Tischendorf-Ausstellung dazu veranstaltet.

 Zum 150. Todestag zeigt das Vogtlandmuseum Plauen nun die umfangreiche Sammlung von dem Tischendorf-Biographen Alexander Schick (Sylt). Seine Bibelausstellungen wandern seit 30 Jahren durch das ganze deutschsprachige Europa (www.bibelausstellung.de) und wurden von einer ¾ Million Menschen gesehen. Der Experte für die Geschichte der Schriftrollen vom Toten Meer und die Überlieferung der Bibel in Schrift und Druck hat mehrere Bestseller zur Geschichte der Bibelüberlieferung geschrieben und ist Mitherausgeber des Lexikon zur Bibel und des Elberfelder Bibel. Jahrelang hat Schick den Originalnachlass Tischendorfs in der Universitätsbibliothek Leipzig und vor allem die Briefe, die die Tischendorfnachfahren noch heute aufbewahren, bearbeitet.

 2015 zum 200. Geburtstag Tischendorfs kurartierte Schick eine besondere Bibelausstellung in Tischendorfs Geburtsort Lengenfeld, die von Tausenden Interessierten besucht wurde. Bei dem Verleger Frieder Seidel, Hammerbrücke erscheint zur Ausstellung in Plauen dazu seine Biografie „Tischendorf und die älteste Bibel der Welt – Die Entdeckung des Codex Sinaiticus im Katharinenkloster“ in 4. überarbeiteter Auflage (jota-Publikationen).

Im Laufe der letzten zehn Jahre konnte Schick auf Auktionen weltweit eine große Sammlung von Exponaten aus dem Tischendorfnachlass ankaufen, darunter den russischen Pass Tischendorfs und das Prachtfaksimile für den russischen Zaren. Diese größte Sammlung zu Tischendorf – außerhalb der Uni Leipzig – wird im Vogtland Museum Plauen vom 7.12.24 – 5.1.25 zu den üblichen Öffnungszeiten gezeigt.

Einige Originalbriefe Tischendorfs sind im Museum von Plauen erhalten. Diese werden in der Ausstellung auch zu sehen sein. Dr. Martin Salesch wird für das Vogtland Museum Plauen die Ausstellung wissenschaftlich begleiten.

Tischendorf war Zeit seinen Lebens eng mit seinen alten Plauenern Lehrern verbunden und schenkte dem Lyzeum auch sein wertvolles Zaren-Faksimile. Doch dies wurde ein Raub der Flammen in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs. Nach 80 Jahren ist das Zaren-Faksimile der ältesten Bibel der Welt wieder in Plauen zu sehen. Der Codex Sinaiticus wird als wertvolles Faksimile  (detailgetreuer Digitaldruck) ausgestellt sein.

Die krimihafte Entdeckungsgeschichte des Codex Sinaiticus und das spannende aber auch rastlose Forscherleben Tischendorfs stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Tischendorf verstarb bereits mit 59 Jahren am 7.12.1874.

Die Tischendorf-Ausstellung kann bis 5.1.25 zu den üblichen Öffnungszeiten besucht werden. Weitere Infos: www.vogtlandmuseum-plauen.de

Zur Ausstellung erschien die Biographie des sächsischen Indiana Jones von Alexander Schick in 4. überarbeiteter und aktualisierter Auflage (Concepcion Seidel, Hammerbrücke 2024, 19,95 €)

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Meldung in Idea München (IDEA) – Am 25. März haben rund 3.900 Menschen am „Münchener Marsch fürs Leben“ teilgenommen. Er fand bereits zum dritten Mal statt. Aus ganz Deutschland, Österreich, aber auch aus den Vereinigten Staaten waren Lebensschützer nach München gereist. Die Teilnehmer wollten mit ihrer Demonstration in der Münchner Innenstadt „ein deutliches Zeichen für …

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Pressemeldung des ABC Bayern vom 13.02.2023
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ABC fordert, die Aktion „Einfach heiraten“ zu stoppen
Deutliche Kritik an der Aktion „Einfach heiraten“ der Evangelischen Landeskirche übt der Arbeitskreis Bekennender Christen in Bayern (ABC). Mit dieser Aktion werde die Ehe verramscht, so ABC-Sprecher Hans-Joachim Vieweger (München) – „unter Verzicht auf jegliche theologische Begründung“. Offenbar gehe es den Initiatoren mit der Heirat im Schnellverfahren nur noch darum, als religiöser Dienstleister wahrgenommen zu werden. „Durch solche Aktionen gibt sich Kirche als Kirche Jesu Christi auf“, so Vieweger.
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