Viele unter ihnen sprachen: Er hat einen bösen Geist und ist von Sinnen; was hört ihr ihm zu? Johannes 10, 20
Wenn wir etwas hören, was uns nicht gefällt, dann versuchen wir gelegentlich – nicht die Sache selbst, sondern – denjenigen, der sie ausgesprochen hat, persönlich anzugreifen. Dieses uralte rhetorische Verfahren finden wir heute oft bei politischen Auseinandersetzungen oder auch bei Meinungsäußerungen im Internet. Ein sachlicher Meinungsaustausch findet jedoch nicht mehr statt, wenn die Gesprächspartner sich gegenseitig beschimpfen. Genau dies geschieht, als Jesus zu der Menge spricht: den Menschen gefällt nicht, was Er ihnen zu sagen hat, und so beschimpfen sie Ihn und behaupten, Er sei nicht bei Sinnen. Was ist es, was uns an den Worten Jesu nicht gefällt? Welchen Seiner Worte widersetzen wir uns?
Herr, obwohl ich vorgebe, Dir zu folgen, merke ich, dass ich mich mitunter Deinen Worten widersetze. Ich suche nach irgendwelchen Ausflüchten, warum ich dieser oder jener Deiner Forderungen nicht nachkommen kann. Meine Feinde lieben? Meine andere Wange hinhalten, wenn mich jemand geschlagen hat? Öffne, Herr, mein Herz, damit ich Deine Gebote vertrauensvoll befolgen kann. Amen.
Gütiger und barmherziger Herr, die Menschen behaupten, dass Du und diejenigen, die Dir folgen nicht bei Sinnen sein können. Stärke den Glauben in Deiner Kirche, damit sie Dein Wort hört und Dein Evangelium in Wort und Tat verkünden kann. Amen.